Mossy Foot

Mossy Foot ist eine Erkrankung der Lymphgefäße der Beine. Die Bezeichnung „mossy“ rührt daher, dass die Haut des betroffenen Menschen bei fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung eine moosartige Beschaffenheit annimmt.

Mossy Foot wird nicht durch Krankheitserreger verursacht und ist somit nicht ansteckend. Die Erkrankung entsteht durch fortwährendes Barfußlaufen auf roter Vulkanerde, die mit bestimmten mineralischen Partikeln angereichert ist (Quarz, Aluminium, Magnesium, Eisen, Natrium, Kalium). Die Erkrankung tritt in Gebieten mit einer Höhenlage ab 1.000 m über dem Meeresspiegel auf, in denen es ergiebig regnet. Daher kommt diese Erkrankung in den Hochlandregionen des tropischen Afrika, von Zentralamerika und von Nordindien vor.

Insbesondere Äthiopien ist betroffen.

Der reichliche Regenfall macht aus der Vulkanerde einen klebrigen roten Boden, in dem sich die Mineralpartikel anreichern. Diese können die menschliche Haut durchdringen. Das fortwährende Eindringen dieser Partikel führt über entzündliche Prozesse zu einer Verengung oder einem Verschluss der Lymphbahnen mit Rückstau von Gewebsflüssigkeit.

Mossy Foot ist gekennzeichnet durch ein ungleichmäßiges, massives Anschwellen der Füße und Beine der betroffenen Person. Es kommt zu einer Verdickung aller Hautschichten und einer überschießenden Bildung von Hornsubstanzen der Haut. Das entzündlich veränderte Gewebe verbreitet einen üblen Geruch. Es bilden sich offene, schlecht heilende Wunden.

Mossy Foot hat negative Folgen für das wirtschaftliche und soziale Leben der Betroffenen. Zu nennen sind Arbeitsplatzverlust mit nachfolgender Verarmung und zunehmendes Unvermögen, alltägliche Arbeiten und Aufgaben in der Familie zu verrichten. Die Betroffenen sind sozial stigmatisiert, gelten als „verhext“, werden von ihren Familien ausgestoßen, vom gesellschaftlichen Leben (z.B. Schulbesuch) ausgeschlossen und erfahren sogar Zurückweisungen durch das staatliche Gesundheitswesen.

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